Gutsch Verlag

Paloma Postkarten – wie es dazu kam

Vor über dreißig Jahren habe ich diese originelle Postkartenserie mit den kecken Sprüchen entworfen, inzwischen ist sie Kult, hat zahlreiche Fans. Für die, die gern mehr Platz zum Schreiben brauchen, gibt es auch Grußkarten.
Die Serie entstand durch eine ganze Reihe von Zufällen:

Ein Freund, der einen Buchladen auf dem Berliner Kurfürstendamm hatte, fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, in einem separaten Teil seines Ladens ein Geschäft für Postkarten aufzumachen. Obwohl ich bis dahin in meinem Leben mit Postkarten nichts weiter zu tun hatte als sie zu schreiben und abzuschicken, fand ich die Idee gut – und los ging’s. Es war die Zeit, als die Berliner Mauer noch stand, abends die Touristenbusse ankamen und erst einmal Postkarten für ihre Freunde und Bekannten brauchten.

Der weitere Zufall kurz nach der Eröffnung des Postkartenladens stellte sich ein, als ich plötzlich Besitzer einer riesigen Sammlung alter Postkarten war, mit der ich erst einmal nichts anzufangen wusste.
Und da ich durch den Laden gerade Postkarten als gestaltungsfähiges Medium kennengelernt hatte, kam mir die Idee, aus den alten Motiven neue zu machen, sie drucken zu lassen und im Laden anzubieten. Ich erfand freche Texte, die in der Kombination mit alten Motiven einen speziellen Humor ergaben. Das kam gut an, jedenfalls in meinem Laden.

Eines Tages kam ein Mann ins Geschäft, sagte, dass er in ganz Deutschland Karten an den Handel verkaufe und Paloma gern bundesweit vertreiben möchte. Das kam wiederum bei mir gut an: Paloma gab es in kurzer Zeit überall im Lande. Noch immer amüsieren sich die Leute vor den Kartenständern und kaufen das Produkt.

Paloma war die erste Stufe zur Entwicklung des Gutsch Verlags, der heute mit seinen vielen schönen Kartenserien eine bedeutende Rolle im Kartenmarkt spielt.

Text: Herbert Gutsch, Verleger